von Stefanie Junggunst
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05 Dez., 2021
Neuaubing - das was bleibt. Ein partizipatives Fotokunstprojekt mit dem Künstler (Fotografie und Fotodesign) Oliver Sold, SOS Kinderdorf e.V. und Kultur Street Work . Finanziert aus dem Verfügungsfond der Städtebauförderung.Ausgangslage: Das Ladenzentrum Neuaubing wird bald abgerissen. Die Bewohner:innen des Viertels haben das Ladenzentrum über Jahrzehnte mit Leben und Lebensgeschichten gefüllt. Wir wollen diese Erinnerungen bewahren und erhalten. Die Menschen vor Ort sollen sich beteiligen mit ihren Geschichten und Erinnerungen. In Zeiten des Umbruchs (Abriss des Ladenzentrums und Neubau) und in Zeiten pandemiebedingter Distanz sollen Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft und Zuversicht gestärkt werden. Der Künstler Oliver Sold: "Für das Projekt im Ladenzentrum möchte ich die größte Stärke der Fotografie nutzen: Erinnerungen festhalten. Und bei diesem Projekt im doppelten Sinne: ich möchte Aufnahmen der noch bestehenden Räume anfertigen und sie durch einen kreativen Blick, ungewöhnliche Perspektiven, mit besonderer Lichtführung als Orte der Erinnerungen fotografieren. Danach werden die Anwohner:innen eingeladen, ihre Gedanken, Erinnerungen und persönliche Eindrücke direkt auf den Bildern festzuhalten. Gemeinsam wollen wir so das Ladenzentrum in individueller Erinnerung bewahren, die jetzt leeren Räume ein letztes Mal mit Leben füllern und sie für die Zukunft zumindest in Druckform konservieren." Und so gehen wir vor: Begehungen und Fotografie: Das bald zum Abriss stehende Ladenzentrum wird bei Begehungen in der kalten Jahreszeit Ende November 2021 aus verschiedenen Perspektiven fotografiert. Die Fotos werden in Schwarz-Weiß gehalten, um die bauliche Situation des Vergänglichen und des bevorstehenden Abbruchs zu verdeutlichen. 20 Motive werden bearbeitet und als Druckvorlage in A1 hergestellt. Beteiligung der Anwohner:innen: Mit farbintensiven Farben (Pastellölkreiden) können die Bewohner*innen und Gewerbetreibenden ihre Gefühle, Gedanken und Erinnerungen gestalterisch ausdrücken und das Viertel gedanklich mit Fantasie und Leben füllen. Die Gestaltung und die Gespräche sollen dazu beitragen, sich mit seinem Viertel auseinanderzusetzen und den Abbruch und Neubau als Chance für Veränderung und Verbesserung zu begreifen. Die Beteiligten setzten sich auseinander mit den Fragen: Wie empfinde und sehe ich mein Viertel? Was ist schön, interessant und besonders in meinem Viertel? Was habe ich hier erlebt? Welche Erinnerungen habe ich hier? Die gestalteten Kunstwerke werden in Schaufenstern im Ladenzentrum ausgestellt und sollen bepunktet werden. Die zehn Motive, die den meisten Zuspruch bekommen, werden mit Zitaten der Gestalter*innen auf A6-große Postkarten gedruckt und in Geschäften sowie Einrichtungen in Neuaubing zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt. Die Kunstwerke werden bis Anfang Januar im Second-Hand-Laden des SOS Kinder- und Familienzentrums ausgestellt. Ziel ist es, das allmählich leere Ladenzentrum in den Wintermonaten zusätzlich zu verschönern. Eine weitere Ausstellung in Neuaubinger Einrichtungen (u.a. FAUWE Ehrenbürgstraße, Kindertageseinrichtungen, Kirchen) wird anvisiert. Zudem wird geprüft, ob ausgewählte Motive an den an den Bauzäunen angebracht werden können, die voraussichtlich im Frühjahr 2021 aufgestellt werden. Die Kunstwerke haben zudem eine langfristige Wirkung. Nach Fertigstellung des Neubaus zeigen sie das Vergangene und bewahren dies und können vielleicht bei der Eröffnung des neuen Ladenzentrums auch eine Rolle spielen. Lust, mitzumachen? Bitte melden bei Stefanie Junggunst 01523 89 70 956 oder s.junggunst@quarter-m.de